Kursprogramm 2025
Liebe FreundInnen des Forums! Das neue Jahr liegt vor uns wie eine weiße Leinwand. All das Kommende, Erwartetes und Unerwartetes wird die Leinwand im Laufe der nächsten 365 Tage füllen und so das Bild eines weiteren Lebensjahres entstehen lassen. Wie sieht das Bild des vergangenen Jahres aus? Blicken wir mit Dankbarkeit auf all die einzelnen Elemente, die sich dort in unterschiedlichen Farben und Formen zu einem Gemälde zusammengefügt haben? Vielleicht dominieren einzelne Ereignisse. Andere hingegen wurden übermalt und sind nur noch schemenhaft unter der jetzt dominierenden Farbschicht zu sehen. Wie Ihr wisst wurde mein Bild des vergangenen Jahres von einer ernsthaften gesundheitlichen Problematik geprägt. So erhielt mein Bild eine neue etwas dramatische Färbung. Gleichwohl betrachte ich dieses Bild mit Wohlwollen und Dankbarkeit. Es berührt mich mit seiner inneren Kraft und Aussage. Mir wurde noch tiefer bewusst, dass unser Leben aus einer Vielzahl von starren Lebenskonzepten und mentalen Hindernissen bestehen, nicht zuletzt aufgrund der Vorstellung eines "Selbst". Dieses Selbst oder Ego besteht aus einer ganzen Menge von Identifikationen, die wir mal mehr mal weniger schützen und bewahren wollen. Diese Identifikationen sind wie die einzelnen Ziegel eines Lebensgebäudes, das wir im Laufe unserer Existenz errichten und als real erachten. Wenn das Leben starken Veränderungen wie z.B. einer Krankheit unterworfen ist, wird besonders deutlich wie sehr wir an unseren Vorstellungen festhängen. In einer vermeintlich ruhigen Lebensphase, in der wir zwar auch ständig mit Veränderungen zu tun haben, fällt es uns gleichwohl leichter, die Fassade unseres "entworfenen Lebensglücks" aufrecht zu erhalten. Sollten erste "Risse" in der Fassade entstehen, hilft anfänglich noch etwas Spachtelmasse und Farbe. Dies funktioniert so lange bis das Gebäude unserer Lebenskonzepte, unseres Konzeptes von einem Selbst, vollends in sich zusammenfällt. Was ist dann real? Was bedeutet es, wenn wir von einem "Nicht-Selbst" sprechen? Ist alles nur eine Illusion? Weder noch! Natürlich benötigen wir für unser Leben eine Vorstellung eines "Selbst". Eine nihilistische Betrachtungsweise macht wenig Sinn und würde ein soziales Zusammenleben unmöglich machen. Wir sollten jedoch erkennen, dass sich dieses Selbst in einem ständigen Fluss der Veränderung befindet. So sehr wir es auch wünschen und hoffen, wir haben über dieses Leben keine wirkliche Kontrolle. All unsere Bemühungen Gutes zu bewahren und Negatives von uns fern zu halten, endet in der Erkenntnis, dass uns dieses Festhalten am Ende nur erschöpft und unglücklich macht. Also öffnen wir unsere emotionale Faust, verabschieden uns von all den hinderlichen Konzepten, den falschen Vorstellungen und lassen los. Diese grundlegende Erfahrung können wir aber nicht durch konzeptionelles Denken oder das Studium von Literatur machen, sondern nur durch tiefes Erkennen und Schauen. Aus dem beruhigten Geist entstehen in der Meditation Einsichten, die wie kleine Luftblasen aus der Tiefe eines Sees erscheinen. Es gibt nämlich nichts zu tun. Warum also greifen, wovor Angst haben, worauf hoffen? Alles entsteht von selbst.
Lassen wir uns in diesem Sinne überraschen was das Leben in 2025 auf die Leinwand malen wird. Erinnern wir uns immer daran, dass unsere eigentliche Natur die weiße Leinwand ist, auf der alles erscheinen kann und auch darf. Alles andere ist nur ein Spiel der Farben.
Bedingt durch meine Klinik- und Reha-Aufenthalte hat sich die Kurs- und Seminarplanung leider etwas verzögert. Ich hoffe, dass Euch die nachstehenden Seminarthemen inspirieren und wir uns bald im "Raum der Stille" in meiner Praxis oder im virtuellen Meditationsraum wiedersehen.
Ich wünsche
Euch von Herzen, ein gesundes, friedvolles Neues Jahr und viele kostbare
Erkenntnisse. Es grüßt Euch herzlich Euer Thomas